Die Gesichtsmaske (Mempo) des Samurais ist sein Markenzeichen. Meist ist die Maske in ihrem Erscheinungsbild überzeichnet und stellt Fratzen oder Monster dar. Häufig ziert ein Schnurrbart die Maske. In der Regel sind auch die Zähne übertrieben präsent. Die Maske sollte Angst machen und darüber hinaus erkannte man an der Maske seine Mitstreiter, da man sie kannte wie das Gesicht des Trägers.
Wir fertigen eine Gesichtsmaske nach einem frühmittelalterlichem Originalvorbild an, ganz hands on im DIY Do it yourself LARP Stil.
- Gips
- Gaffer Tape
- Pergamentpapier
- Leintücher
- Schmirgelpapier
- Papier
- Kydex
- Bohrer
- Schmirgelpapier
- Ofen
- Heißluftfön
- Paracord
- Stifte, Schere
- Nieten
- Borsten oder Bürste für Schnurrbart
- ggf. Zweikomponentenkleber
- Farbe
- vier Haken
- zwei Ösen
Gips-Modelle und Schnittmuster für das Mempo
Wie passt man eine Gesichtsmaske an ein Gesicht an? Zunächst braucht man dafür ein Postiv Model. Mit einer Gipsmaske habe ich ein Negativ eines repräsentativen, durchschnittlichen Gesichts genommen.
Den negativen Gipsabdruck habe ich dann mit Gips verfüllt und ein Gips-Postiv eines Gesichts erstellt. Dieses habe ich dann ausmodelliert und entsprechend klassischer japanischer Mempo Masken etwas überzogen. Nase, Kinn und Mund ebenso wie Augenfalten sind überzogen dargestellt. Allerdings hat der Thermoplastische Kunststoff diese Formen nicht so detailliert abgenommen wie ich es erhofft hatte. Man kann also nichts falsch machen, wenn man die Gesichtsformen noch stärker als hier abgebildet ausarbeitet.
Über das Gips Positiv habe ich nun die Kydex Platte angepasst. Da das ein recht großes und aufwendiges Kydex Werkstück ist, empfehle ich, die Kunststoffplatten etwas stärker zu erwärmen als empfohlen. Das gibt einen größeren Spielraum bei der Abarbeitung des Werkstoffes an das Gips Positiv. Ich empfehle die Verwendung von Handschuhen.
Nach unten hin wird die Gesichtsmaske mit einem Halsschutz versehen. Um diesen zu gestalten, habe ich ein Schnittmuster aus Papier angefertigt und es prototypisch abgepasst.
Anschließen habe ich dieses Stück aus dem Kydex herausgeschnitten und wärmebehandelt, sodass ich es unter das Kinn der Gesichtsmaske anbringen kann,
Zur Verbindung der Gesichtsmaske mit dem Halsschutz habe ich Schraubnieten verwendet.
An den oben abgebildeten Halsschutz werden noch weitere, flexible Schutzplatten angebracht. Diese schneide ich in Ihrer zweidimensionalen Grundform mit einer Laubsäge aus dem Kydex, schmirgel die Kanten und biege sie mittels Wärmebehandlung in die gewünschte Form.
Der Halsschutz wird an die Gesichtsmaske angefügt
Zwei weitere Schutzelemente werden den Halsschutz nach unten erweitern.
Die runden Halselemente werden gebohrt und lackiert. Anschließend werden sie verknüpft.
Lackieren und Gestalten des Mempo
In den Mundausschnitt werden bedrohlich aussehende Zähne gefeit und diese dann anschließen weiß angemalt. Auch die Lippen werden farblich angedeutet.
Aus einem Saubart habe ich einen Schnurrbart geformt. Dazu habe ich den Saubart auseinandergenommen, geteilt und dann die beiden Hälften gegeneinander gestellt und mit Zwei-Komponentenkleber zusammengeleimt. Diese Konstruktion habe ich dann an die Maske gebunden.
Seitlich -an den Wangen- bekommt die Maske zwei Haken. Diese dienen dazu, die Maske unter jenem Seil zu fixieren, mit dem man den Kabuto (Helm) festbindet. Durch die Haken unter der Helm-Fixierung wird die Maske fest angepresst und Helm Maske und Gesicht bilden eine Einheit.
Am hinteren Ende der Maske werden rechts und links zwei Kordeln befestigt, die einen Haken haben. Mit diesem Haken wird die Maske am Helm (Kabuto) eingehakt. Sie wird also nicht nur durch die Helmkordel ins Gesicht gepresst sondern auch durch die Haken am Helm gehalten.