Die Schulterplatten (Sode) sitzen über dem Oberarm und sind an der Schulterhalterung mit Knebelknöpfen befestigt. Sie gewährleisten optimalen Schutz bei gleichzeitiger Bewegungsfreiheit.

Sode - die Schulterplatten der Samurai Rüstung
Sode – die Schulterplatten der Samurai Rüstung
Sode - die rechte Schulterplatte über dem Armpanzer (Kote)
Sode – die rechte Schulterplatte über dem Armpanzer (Kote)

Ich haben sie im Lamellar-Stil gebaut und dazu thermoelastische Lamellen zu einem Schluterschild verknüpft – in Anlehnung an eine originale frühmittelalterliche Sode aus Lamellen.

  • Lamellen in ausreichender Menge
  • viel Paracord
  • Kydex Platte
  • Stichsäge
  • Schmirgelpapier
  • Bohrner
  • vier Knebelknöpfe
  • Nadel und Faden
  • Zierrat
  • Arbeitshandschuhe

Die Schulterplatte schützt die Schulterpartie. Sie sitzt überhalb des Kote (Armpanzers)

Schulterplatte im Lamellen-Stil (Lamellar-Stil)

Zunächst verbinden wir die einzelnen Lamellen zu einer Reihe von Lamellen. Dazu benutzen wir die vier untersten Löchern.

Traditionelles Verknüpfen von Lamellen einer frühmittelalterlichen japanischen Lamellen-Samurai-Rüstung. Hier aus thermoplastischem Kunststoff.
Traditionelles Verknüpfen von Lamellen einer frühmittelalterlichen japanischen Lamellen-Samurai-Rüstung. Hier aus thermoplastischem Kunststoff.

Sobald die gewünschte Anzahl der Reihen von Lamellen in der richtigen Breite fertig ist, verbinden wir die Reihen miteinander zu einer Platte.

Nun haben wir die beiden Basis Platten für den Schulterschutz (Sode) unserer japanischen Samurai Rüstung.

Rüstung im Lamellar-Stil. Hier: Sode / Schulterplatten
Rüstung im Lamellar-Stil. Hier: Sode / Schulterplatten

Hier sieht man gut, wie sich die einzelnen Lamellen je zur Hälfte überragend und die Reihen der Lamellen sich ebenso je um die Hälfte überlagern. Die verknüpfung der Reihen ist derart, dass sich die Reihen gut gegeneinander verschieben können. Das ganze Schild ist also sehr flexibel und dennoch sind es vier Schichten von Lamellen, die den Körper gegen Hiebe schützen.

Der Schulterschutz besteht aus vier Reihen von Lamellen, die traditionell und flexibel verknüpft sind.
Der Schulterschutz besteht aus vier Reihen von Lamellen, die traditionell und flexibel verknüpft sind.

Für den oberen Abschluss des Armschildes sägen wir ein Stück thermoelastischen Kunststoff aus und biegen ihn zu einem Winkel. Diesen knüpfen wir nun oben an die Lamellemplatte.

Oberes Ende der Schulterplatten: Solide Panzerung aus thermoplastischen Kunststoff als oberer Abschluss
Oberes Ende der Schulterplatten: Solide Panzerung aus thermoplastischen Kunststoff als oberer Abschluss

Durch den festen Winkel, der den oberen Abschluss des Schildes bildet, ziehen wir nun je zwei Paracords, an denen wir Knebelknöpfe befestigen. Die Länge dieser Schnüre muß gegebenenfalls ein paar mal angepasst werden, je nach der Gestaltung der Schulterhalterung, an welcher die Platten angeknüpft werden.

Bau der Befestigung des Sode an dem Schulterten der Rüstung. Mit Knebelknöpfen wird das Sode an die Samurai Rüstung angeknüpft.
Bau der Befestigung des Sode an dem Schulterten der Rüstung. Mit Knebelknöpfen wird das Sode an die Samurai Rüstung angeknüpft.

Detailansicht der Befestigung für die Schulterstücke

Detailansicht der Knebelknöpfe zur Befestigung über der Schulter.
Detailansicht der Knebelknöpfe zur Befestigung über der Schulter.

 

Die Knebelknöpfe wurden an der stabilen Oberseite des Sode (Lamellar-Stil) befestigt.
Die Knebelknöpfe wurden an der stabilen Oberseite des Sode (Lamellar-Stil) befestigt.

 

Detailansicht der Befestigung der japanischen Rüstung nach früh-mittelalterlichem Vorbild.
Detailansicht der Befestigung der japanischen Rüstung nach früh-mittelalterlichem Vorbild.

Das Schild aus vier Reihen von Lamellen, abgeschlossen durch einen festen Winkel aus Kydex und mit zwei Knebelknöpfen versehen: Das fertige Sode!

Die komplette Schulterplatte (Sode) im Lamellar-Stil.
Die komplette Schulterplatte (Sode) im Lamellar-Stil.

Viele historische Vorbilder sind mit einer Menge an Zierrat versehen, der im Kampf sicher nicht angelegt wurde, wohl aber für zeremonielle Anlässe. Das Sode kann daher einfach mit einer Kordel versehen für zeremonielle oder offizielle Anlässen aufgewertet werden.

Sode mit Zierrat
Sode mit Zierrat

 

 

Bau der Schulterhalterung für Sode (Schulterrüstung), Kote (Armrüstung) und Do (Harnisch)

Sowohl die Schulterplatten als auch die Armrüstung und der Do werden von einer Schulterhalterung gehalten. Der Do hängt -wie an Hosenträgern- über den Schultern und ebendiese Halter tragen auch die Armrüstung und die Schulterplatten.

Dieser Teil des Rüstungsbaus war auch am schwierigsten zu recherchieren. Ich habe viel experimentiert und bin am Ende auf eine Lösung gekommen, die einem historischen Vorbild sehr nahe kommt.

Zunächst brauchen wir eine Platte, die auf den Schultern ruhen kann. Die Platte stellt sicher, dass sich der Druck aus dem Gewicht der Rüstung günstig auf der Schulter verteilt. Es gibt viele unterschiedliche historische Vorbilder.  Hier wähle ich eine kleinere Platte als Basis. Die Form wird aus Thermoelastischen Kunststoff ausgesägt. Dann werden die Kanten saubergeschmirgelt. Anschließend wird die Platte im Ofen wärmebehandelt (80 Grad) und der Rundung der Schulterpartie angepasst. Dann werden die Löcher gebohrt, die Do, Kote und Sode halten werden. Anschließend wird das Werkstück grundiert und lackiert.

Die Schulterplatte mit Bohrungen für Riemen. Die Platte hält Do (Brustpanzer) und Sode (Oberarmschutz)
Die Schulterplatte mit Bohrungen für Riemen. Die Platte hält Do (Brustpanzer) und Sode (Schulterschutz) und Kote (Armschutz)

Ein breites Stück Paracord (wie immer von der Seele befreit) wird zum „Hosenträger“ umfunktioniert. Es wird -über die Schulterplatte laufend- den Vorderteil und den Rückteil des Do´s verbinden und den Harnisch so halten.

Vernähen des Schulterriemens / Schulterträgers. Die Schlaufen halten die Knebelknöpfe
Vernähen des Schulterriemens / Schulterträgers. Die Schlaufen halten die Knebelknöpfe

Die Kordel hier mit Zierrat – trägt die Last eines Großteiles der Rüstung.

 

Schulterträger. Trägt den gesamten Do (Brustpanzer) sowie die Schulterteile (Sode).
Schulterträger. Trägt den gesamten Do (Brustpanzer) sowie die Schulterteile (Sode).

Diese Kordel wird nun an der Schulterplatte fixiert. Die Befestigung erlaubt es, die Kordel auch später noch zu justieren, sodass der Abstand zum Vorderteil und Hinterteil des Do passt.

Befestigung des Schulterriemens für den Do an der Schulterplatte.
Befestigung des Schulterriemens für den Do an der Schulterplatte.

Durch die seitlichen Löcher werden nun weitere Kordeln geführt. Diese halten den Schulterschutz am Platz.

Schulterhalterung links
Schulterhalterung links

Die Schulterplatten mit Halterung für Do und Schulterplatte

Die Schulterplatten / Schulterträger: Das lange Ende hält den Do. Die kurzen Enden halten den Schulterschutz.
Die Schulterplatten / Schulterträger: Das lange Ende hält den Do. Die kurzen Enden halten den Schulterschutz.

Die Schulterplatte hängt am Schulterteil. Ebenso der Do.

Frontansicht des Sode. Zwei Schnüre halten die Schulterplatten. Das gewährleistet Bewegungsfreiheit.
Frontansicht des Sode. Zwei Schnüre halten die Schulterplatten. Das gewährleistet Bewegungsfreiheit.

 

Mittels Knebelknopf wird der Sode an der Schulterhalterung angeknüpft.
Mittels Knebelknopf wird der Sode an der Schulterhalterung angeknüpft.

 

Frontansicht des Sode. Zwei Schnüre halten die Schulterplatten. Das gewährleistet Bewegungsfreiheit.
Frontansicht des Sode. Zwei Schnüre halten die Schulterplatten. Das gewährleistet Bewegungsfreiheit.

 

Seitenansicht: Sode über dem Oberarmschutz
Seitenansicht: Sode über dem Oberarmschutz

Auch der Armschutz wird später-unterhalb der Schulterplatte- mit Knebelknöpfen in die Halterung eingeknöpft.

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